Ermittelt: Rezension Melanie Naumann – Der Fedora Attentäter

Der Fedora Attentäter

Heute präsentiere ich euch die Rezension zu “Der Fedora Attentäter”. Wenn ihr regelmäßiger Besucher meines Blogs seid und in den letzten Wochen vorbeigeschaut habt, dann seid ihr an der Blogtour zum Thriller nicht vorbeigekommen.

Ihr habt die ETF – die taktische Spezialeinheit Torontos bereits kennengelernt die auch im Buch eine große Rolle einnimmt.

Aber zunächst: Um was geht es in “Der Fedora Attentäter”?

Im Mittelpunkt steht Marly, eine junge Frau, die seit der Ermordung ihres Mannes mit ihrer Tochter durch die Welt reist. Sie ist eine Getriebene, hält sich nicht lange an einem Ort auf und der Leser erfährt am Anfang des Buches nicht so wirklich was der Grund für ihre Rastlosigkeit ist. Als es zu einer Bombendrohung am Flughafen von Toronto kommt, will es der Zufall, dass Marly Luke kennenlernt. Luke ist Bombenentschärfer bei der ETF und rennt Marly beim Einsatz am Flughafen regelrecht über den Haufen. Es funkt sofort zwischen den Beiden.

“Am liebsten möchten man Marly packen und schütteln”

Die Annäherungsversuche die Luke in den nächsten Wochen bei Marly unternimmt, werden von ihr allerdings größtenteils abgeblockt. Zu sehr ist sie in ihrer Art des Reisens von A nach B gefangen. An dieser Stelle möchte man Marly als Leser am liebsten packen, sie schütteln und ihr ins Gewissen reden, dass dieser Luke ihr den roten Teppich ausrollt und sie mit matschigen Stiefeln wie ein wild gewordenes Tier drübertrampelt. Kurzum, Marly checkt es einfach nicht.

Der Terror in Toronto hört aber einfach nicht auf und immer mehr bekommt man mit, dass Marly sich für die Attentate verantwortlich macht. Währenddessen kämpft Luke seinen eigenen Kampf, mit den Dämonen der Vergangenheit. Er trägt große Schuldgefühle mit sich, wegen Dingen die er in der Kindheit getan hat und verheimlicht seiner Einheit und auch Marly lange, dass er einen Bruder hat, der allgemein als “Mantikor” bekannt und ein begnadeter Bombenbauer ist.

Man hat das Bedürfnis beide an der ein oder anderen Stelle in einen kleinen Raum zu sperren und sie erst wieder rauszulassen wenn sie miteinander geredet haben. Viele Probleme die sie haben, wären dann schon geklärt.

Man merkt also, im Buch dreht sich viel um die Beziehung zwischen Marly und Luke und das ist auch nicht verwunderlich, immerhin kündigte Melanie Naumann ihren Thriller auch als einen “Romance Thriller” an. Ich habe also, sich Teenager-mäßig anschmachtende Protagonisten erwartet, die sich in endlosen Dialogen über ihre Liebe zueinander verlieren und bei dem am Ende der “Thriller” auf der Strecke bleibt.

Aber weit gefehlt. Melanie Naumann findet eine sehr schöne Balance zwischen den Beziehungsproblemen auf der einen und der Attentate auf der anderen Seite. Sie webt daraus eine Geschichte, die rasant ist, regelrecht temporeich und schreibt einen absoluten Pageturner. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass es langatmig oder langweilig wird. Sie baut so viele unerwartete Wendungen ein, dass einem schon fast schwindelig wird und erst am Ende durchblickt man die einzelnen Teile, die sich dann wie ein Puzzle ineinander fügen. Das Ende ist dann noch einmal hochdramatisch und Melanie Naumann treibt den Leser auf den letzten Metern in ungläubiges Staunen ob der heftigen Wendungen die sie vollführt. Sie lässt den Leser geschockt in der Luft hängen, zappeln, nur um ihn dann wieder sanft aufzufangen.

Es wird bereits am zweiten Teil gearbeitet

Die ganze Geschichte rund um Melanie Naumann und ihren Debüt-Thriller “Der Fedora Attentäter” erinnert mich sehr stark an Dania Dicken, die vor fast 4 Jahren auf meinem Blog ihren Thriller “Am Abgrund seiner Seele” vorgestellt hat.

Auch Dania Dicken startete als Selfpublisher, hat alles selbst gemanaged und einige Monate nach meinem Beitrag hier wurde sie von einem Verlag unter Vertrag genommen und hat mittlerweile etliche weitere Thriller veröffentlicht.

Dieses Potential sehe ich auch bei Melanie Naumann und bin gespannt wo ihre Reise noch hingeht.

Mein Fazit also: Ein Thriller mit so vielen Wendungen, dass einem ganz schwindelig wird und deshalb eine ganz klare Leseempfehlung, klasse geschrieben mit echter Spannung und atemberaubendem Tempo!

Es wird auf jeden Fall einen zweiten Teil mit Marly und Luke geben, auf den ich schon äußerst gespannt bin.

VÖ: 18.07.2018

Verlag: Selfpublishing

Format: Hardcover, Taschenbuch, eBook

Mehr Infos auf der Seite von Melanie Naumann

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