Rezension: Martin Semesch & Christoph Wittmann–Schwarz/Weiß

schwarz_weißGrauenhafte Morde passieren in London. Ein verrückter Mörder richtet Frauen aus dem Rotlicht-Milieu bestialisch zu und legt sie dann in dunklen Seitengassen ab. Detective Sergeant Duncan McGregor und sein Partner beginnen dem ganzen auf den Grund zu gehen, doch nach 2 Morden scheint der Täter nicht mehr aktiv zu sein. Vielleicht also doch ein verschmähter Liebhaber oder ein unzufriedener Freier? Nach 2 Wochen beginnen die Morde erneut und diesmal wird einem Report, der schon lange Zeit tief im Alkoholsumpf steckt, ein Brief zugespielt in dem der Mörder sich zu den Morden äußert. Nun nimmt sogar Duncans Vorgesetzter Carlyle die Sache ernst. Doch je mehr die Ermittlungen voranschreiten, desto mehr gerät Duncans Partner in Verdacht, denn er bewegt sich, seit seine Frau ihn  verlassen hat, genau in den Vierteln in denen die Morde begangen wurden und neben einer der Frauenleichen wird ein Kondom mit seinem Sperma gefunden und seine Fingerabdrücke sind auf der Leiche. Ist tatsächlich ein Polizist der Serienkiller? Duncan beginnt mittlerweile selbst zu zweifeln. Inzwischen hat sich Duncan in die hübsche Ehefrau seines Chefs verliebt, die ihren Mann für ihn verlassen will. Aber erst nachdem sie den Köder für den Ripper gespielt hat. Doch dann geschieht das Unfassbare…

Ein Buch weitab von Bestsellerlisten und geschickten Marketingfeldzügen. Ein Buch mit lediglich 182 Seiten und simplem Layout. Ein schlechtes Buch? Ganz und gar nicht!

Ich war wirklich sehr positiv überrascht. Eigentlich konnte ja eigentlich nichts schief gehen. Das graue, triste und neblige London, die Morde von Jack The Ripper im Hinterkopf und 2 Detectives mit vielen Problemen. Die beiden Österreicher beschreiben auf eine Art und Weise die Morde, dass man Gänsehaut bekommt, ohne dabei geschmacklos zu werden. Die Probleme der Detectives sind ebenfalls gut dargestellt und stören die Story nicht im geringsten. Etwas länger hätte die Geschichte dann aber doch sein dürfen. Den Reporter hätte man noch ein wenig länger in die Geschichte einbauen können, denn der ist mir etwas zu schnell gestorben. Auch die Vorgehensweise des Mörders hätte man etwas detaillierter beleuchten können. Warum sucht er sich diese Frauen aus? Woher weiß er so viel über sie? Wie sucht er sie? Zufall? Hat er einen Plan? Das Ende und damit die Auflösung hingegen ist sehr gut gelungen. Die Beiden haben mich mehr als einmal aufs Glatteis geführt, als ich dachte, dass der Mörder ja der und der sein muss und dass das ganze dann ja recht vorhersehbar war. War es nicht!

Was mich am Anfang des Buches ein wenig gestört hat, waren die abgehackten Sätze. Mich hat man in der Schule immer vor so etwas gewarnt, weil es unsauber klingt. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass es gegen Ende des Buches immer besser wurde. Vielleicht habe ich aber auch in meinem Kopf statt der Punkte einfach ein Komma gesetzt und so darüber gelesen, wie es sich für mich richtig angehört hat.

Mein Fazit ist: nicht abschrecken lassen von dünnen Büchern, einfachem Layout oder unbekannten Namen. Es war ein wirklich kurzweilige Vergnügen und nahm lediglich die Zugfahrt von Wien nach Salzburg in Anspruch! Es lohnt sich oft mehr als man glaubt und wer weiß, vielleicht findet man diese Namen bald auf den Bestsellerlisten?!

Für mich ganze 4/5 Sterne!

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