Alex Hoffmann ist ein gewiefter Wissenschaftler der einen Algorithmus entwickelt hat der Kursanstiege oder Kursabschwünge zuverlässig vorhersagt und auf diese Einschätzungen reagiert. Dabei ist der Algorithmus lernfähig und damit in der Lage aus Vergangenheitswerten zu lernen und sich ständig zu verbessern. Als Alex eines Tages ein altes Buch geschickt wird, verändert sich plötzlich sein ganzes Leben. Verzweifelt versucht er herauszufinden, wer ihm solch teure Geschenke macht und plötzlich sieht er sich einem Gegner gegenüber der nur schwer zu besiegen ist.
Angst stand lange Zeit recht unbeachtet auf meinem Merkzettel. Als ich diesen vor kurzem wieder durchforstet habe ist mir das Hörbuch allerdings wieder aufgefallen. Schnell geladen begrüßt einen Schauspieler Hannes
Jaenicke, dessen Stimme ich ehrlich gesagt nicht besonders mag. Was mich dann aber wirklich gestört hat, war der unglaublich übertriebene Versuch amerikanische Namen amerikanischer auszusprechen als ein Amerikaner. Stellt euch vor ihr habt 10 Kaugummis im Mund und versucht “Alex Hoffmann” englisch auszusprechen und dabei müsst ihr euch unglaublich den Kiefer verrenken und seht aus wie eine wiederkäuende Kuh…ungefähr so stellt man sich Hannes Jaenicke vor dem Mikrofon vor als er “Alex Hoffmann” das erste mal ausspricht. Da lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und das hat mir das Hörbuch direkt ein wenig vermiest.
Danach allerdings geht das Hörbuch recht ordentlich weiter. Mal abgesehen von Jaenickes Versuchen alles zu amerikanisieren macht er das doch ganz gut, auch wenn ich seine Stimme immer noch nicht mag. Extrem unterstützend wirkt da sicher die wirklich fesselnde Story von Robert Harris der einen mit der erschreckenden Frage konfrontiert, was man tun würde wenn das komplette eigene Leben außer Kontrolle gerät.
Auch wenn sich das ganze im Aktiensektor abspielt verliert Robert Harris nie aus den Augen, dass ein Großteil seiner Leser/Zuhörer sicher keine Finanzmarktexperten sind und so versteht man trotz einiger Fachbegriffe doch recht gut um was es im Grunde geht.
Extrem spannend und erschreckend zugleich und eigentlich hätte dieses Hörbuch 5 Sterne verdient, hätte man es nicht von Hannes Jaenicke lesen lassen.
4/5 Sterne.
VÖ: 2011
Verlag: Random House Audio Deutschland
Spielzeit: 9h 58min (ungekürzt)
Sprecher: Hannes Jaenicke
Mehr Infos und Hörprobe: Robert Harris – Angst
2 Comments
Ich bin auch ein großer Fan von Harris – aber deshalb kommentiere ich den Text nicht. Es geht um Hannes Jaenicke, Ich war regelrecht sauer über die von ihm gelesenen vier 007-Hörbücher, die natürlich auch noch gekürzt sind. Seine Stimme passte zu dem, was ich gerne als Bond-Feeling bezeichne, überhaupt nicht. Diese Hypothek musste der arme Kerl lange mitschleppen. Inzwischen habe ich ein paar andere Hörbücher von ihm (auch einen Harris) gehört, und bin etwas milder gestimmt. Zwar zähle ich ihn nicht zu den ganz großen Sprechern, aber immerhin breche ich ja hiermit eine Lanze für ihn. Und – da bin ich mir sicher – wir kennen alle schlimmere Stimmen.
by the way: Gelungener und schöner Blog. Ich mag besonders die genauen Hörbuchrezensionen, die man ja völlig anders angehen muss als Buchrezensionen.
Hallo Martin,
ich mag den Jaenicke einfach nicht. Ich finde er kommt egal ob als Schauspieler oder Sprecher so unheimlich arrogant rüber. Sicherlich hast du Recht, dass es noch schlimmere gibt, denn was wir hier tun ist eigentlich schon jammern auf hohem Niveau, aber gerade dieses nervend überdeutliche aussprechen der Englischen Namen hat mich schon sehr gestört, denn das hätte man vermeiden können.
Vielen Dank auch für dein Lob. Ich gebe mein Bestes, um meinen Lesern die guten und schlechten Seiten eines Buches oder Hörbuches näher zu bringen und dies auch möglichst gut zu begründen. Manchmal ist so etwas nicht besonders einfach, denn jeder hat einen anderen Geschmack, aber auch das kann interessante und informative Diskussionen aufkommen lassen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du nun öfter vorbeischaust!
LG
Sascha