Abby Campano kommt nach Hause und findet eine offene Haustür vor. Sie tritt in ihr Haus ein, sucht ihre Tochter und sieht eine weibliche Frauenleiche über der ein junger Mann mit einem Messer kniet. In der Annahme, dass das Mädchen auf dem Fußboden ihre Tochter ist und der junge Mann sie getötet hat, versucht sie zu fliehen. Der junge Mann rennt ihr hinterher, es kommt zu einem Kampf und Abby erdrosselt den jungen Mann. Was sie allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: die Frau auf dem Fußboden ist nicht ihre Tochter, der junge Mann ist auch ein Opfer und wollte ihr nur helfen. Damit beginnt für Will Trent vom Georgia Bureau of Investigation seine Ermittlungsarbeit, wobei er die Polizistin Faith Mitchell als Partnerin zugeteilt bekommt, deren Mutter erst vor kurzem von Will wegen Bestechlichkeit angeklagt wurde. Gemeinsam kommen sie dem Täter immer weiter auf die Spur.
“Entsetzen” trifft es leider bei diesem Buch. In freudiger Erwartung habe ich mir die Lektüre dieses Thrillers lange Zeit aufgehoben, da Karin Slaughter ja zu den Autorinnen gehört die durch sehr große Marketing-Kampagnen bekannt gemacht werden. Dementsprechend ist jede neue Veröffentlichung direkt ein Weltbestseller. Entsetzt war ich deshalb, weil dieses Buch eher Mittelmaß als Welterfolg ist. Die Geschichte ist dermaßen verzwickt durch die vielen kleinen Macken die Will und Faith besitzen, dass man schnell über das ein oder andere stolpert und sich fragt wie glaubwürdig das ganze eigentlich ist. Will als Legastheniker in einer ranghohen Position als Special Agent ist im wahren Leben wohl kaum vorstellbar und auch Faith, die bereits mit 14 schwanger war, hätte es im wahren Leben wohl eher schwer was das berufliche anbelangt. Die eigentliche Story allerdings ist recht annehmbar. Schade ist, dass die beiden Ermittler eigentlich mehr nebeneinander ermitteln als miteinander und das so viele Seiten verschwendet werden in denen sie sich gegenseitig Dinge verheimlichen oder vorwerfen Dinge verheimlicht zu haben. Das ganze Buch hat über 500 Seiten und es wäre mit Sicherheit deutlich besser gewesen die Story um die unnötigen 200 Seiten vor Veröffentlichung zu kürzen. Dann wäre es wahrscheinlich ein knackiger, rasanter Thriller geworden.
Der Schreibstil von Slaughter ist mir auch negativ aufgefallen. Leider kann ich es nicht an einem konkreten Beispiel festmachen, aber man hat etwas Mühe, da die Sätze extrem verschachtelt und kompliziert formuliert sind. Dies mag aber durchaus an einer verdammt schlechten Übersetzung liegen.
Ich muss zugeben, dass ich im Vorfeld auch warnende Stimmen vernommen haben, die bereits angedeutet haben, dass es sich hierbei nicht um den besten Slaughter handelt. Ich kann es nicht beurteilen, denn es war mein Erster.
Insgesamt aber kann ich sagen, dass ich mir mehr erhofft hatte und so ergibt es für meinen Geschmack nur eine mittelmäßige Wertung von 3/5 Sternen.
VÖ: 21.08.2010, Verlag: Blanvalet, Preis: 19,99€ (D), 20,60€ (A)
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8 Comments
Hi,
ich mag die Autorin ja total. Ist schon richtig, dass sie detailliert schreibt und wiedergibt, aber genau das machen ihre Bücher ja aus.
Habt ihr mal dieses Buch von ihr gelesen: http://www.buecherserien.de/rezension-blutige-fesseln-von-karin-slaughter/
Finde die Rezension sehr spannend.
Grüße Michael
Hallo Sascha,
ich habe dir gerade ein Stöckchen weitergereicht und zwar hier:
http://seiteumseite.blogspot.com/2011/02/literaturstockchen.html
Vielleicht hast du auch Lust es zu beantworten, aber nur wenn du Zeit und Lust hast ;).
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena,
sehr witzige Idee! Ich schau mal ob ich es heute Abend noch schaffe. Es könnte sich allerdings durchaus noch etwas in die Länge ziehen bis ich Zeit dazu finde…ich werde es aber beantworten ;)
Vielen Dank!
LG
Sascha
Hi Sascha,
blöd aber wir hatten uns ja bereits über Twitter, darüber unterhalten. Mir hat Entsetzen auch nicht so gut gefallen wie die anderen Thriller von Karin Slaughter und mittlerweile weiß ich nicht mal ob ich überhaupt noch “verstummt” lesen soll, das ja bei mir noch rumsubbt.
Wirst Du es lesen?
LG Ela
Huhu Ela,
also ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir da nicht so sicher bin. Mein nächster Slaughter wird entweder eine eindeutige Empfehlung sein oder aber die nächste Veröffentlichung, in der Hoffnung eben nicht noch einmal so enttäuscht zu werden!
LG
Sascha
Hi,
also dann würde ich dir Belladonna empfehlen :O)
LG Ela
Dann wird’s Belladonna ;) Danke Ela! :)