Rezension: Daniela Larcher – Die Zahl

daniela_larcher_die_zahlOtto Morell ist leidenschaftlicher Koch und Polizist und war als solcher lange Zeit in Wien, bevor er sich zurück in sein kleines beschauliches Heimatdorf Landau, in der Nähe von Innsbruck, hat versetzen lassen. Eigentlich wollte er, in dem mit lediglich 2 Polizisten besetzten Landau, seine restliche Dienstzeit gemütlich absitzen. Bisher läuft dies auch nach Plan, denn die schlimmsten Verbrechen bestehen in Landau aus Fahren unter Alkoholeinfluss oder kleineren Geschwindigkeitsübertretungen. Morells schwerster Fall in Landau waren bisher Schmierereien auf den Weihnachtsengeln. Doch als ihn die aufdringliche Küsterin an diesem Morgen besucht scheint es tatsächlich etwas Ernstes zu sein. Und tatsächlich wurde einer der Dorfbewohner auf brutale Weise ermordet und in grotesker Stellung an ein Gerüst an der Kirche gehängt. Morell schaltet seine Innsbrucker Kollegen ein, doch die können ihm lediglich eine Gerichtsmedizinerin auf der Durchreise nach Italien vorbei schicken. Als weitere Morde passieren, ist klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Gemeinsam mit der hübschen Gerichtsmedizinerin Nina Capelli und Leander Lorentz, einem jungen, arbeitslosen Universitätsprofessor, ursprünglich aus Landau, der aus Wien anlässlich des ersten Mordes zur Trauerfeier gekommen war, versucht Otto Morell dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Seltsame Briefe, wirre Verdächtigungen und nicht zuletzt die aufdringliche Küsterin verlangen Otto Morell dabei alles ab.

Nachdem ich bereits in Wien einen Wiener Krimi gekauft habe, dachte ich, ich schaue mal was es denn in Innsbruck an Lokalkrimis gibt. Erstaunlich viele, muss ich zugeben, wenn auch weit weniger als in Wien, was aber irgendwie vorhersehbar gewesen wäre.

Daniela Larchers “Die Zahl” hat mich dabei am meisten angesprochen. Insgesamt war ich dann auch positiv überrascht. Am Anfang nimmt das Buch zwar nur langsam Fahrt auf, es dreht sich die ganze Zeit um das eingeschneite, übrigens rein fiktive, Dorf Landau und Otto Morell. Erst gegen Ende des Buches nimmt nicht nur die Story, sondern auch die Beziehung der Charaktere untereinander an Dynamik zu und gegen Ende wird es dann wirklich richtig spannend und man kann es eigentlich nicht mehr aus der Hand legen.

Ein wenig fehlte mir etwas die Tiefe der Protagonisten. Obwohl sich zwischen Leander und Nina etwas anbahnt, erfährt man nur wenig von ihren Gedanken und alles bleibt ein wenig oberflächlich.

Nur zu brennend würde mich ja interessieren welches Dorf als Vorbild für Landau diente (Passt doch die Beschreibung nur zu gut auf meinen eigenen Wohnort)!

Ich vergebe 3/5 Sternen, wobei es knapp an 4 Sternen vorbeigeschrammt ist. Die lange Einführung bis dann endlich mal richtig die Post abgeht und die flachen Charaktere muss ich aber berücksichtigen. Insgesamt aber auf jeden Fall lesenswert, vor allem für Fans regionaler Krimis aus dem Raum Innsbruck.

VÖ: 01.10.2008, Verlag: Fischer Taschenbuch, Preis: 8,95€ (D), 9,20€ (A)

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