Jo Nesbo – Headhunter
Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)
Roger Brown genießt als Headhunter in Wirtschaftskreisen einen exzellenten Ruf. Was niemand weiß: Er raubt seine Klienten aus, bringt sie um ihre Kunstwerke.Auf einer Vernissage lernt Brown den Holländer Clas Greve kennen. Greve scheint ihm die perfekte Besetzung als Geschäftsführer eines GPSUnternehmens. Die Männer kommen ins Geschäft, und so erfährt Brown, dass Greve einen lange verloren geglaubten Rubens besitzt. Am nächsten Tag stiehlt Brown das wertvolle Gemälde. Doch Greve erweist sich als hartnäckiger Gegner. Eine gnadenlose Verfolgungsjagd beginnt.
Ein fesselnder Thriller
Ich hatte das Glück als einer der Vorableser gezogen zu werden, um diesen Thriller exklusiv vor erscheinen lesen zu dürfen. Leider machte dann der Verlag einen Strich durch die Rechnung, sodass ich das Buch erst erhielt, als es schon in den Regalen stand.
Trotzdem habe ich mich natürlich darüber gefreut, ist es doch mein erster Nesbo-Roman!
Ich musste mich am Anfang erst in den Erzählstil und die Art und Weise wie Nesbo schreibt einfinden. Durch die vielen norwegischen Ortsnamen, Straßennamen, usw. ist das teilweise gar nicht so einfach. Als ich dann aber etwa ein Drittel des Buches gelesen hatte war ich voll drin und kam sehr gut zurecht.
Im ersten Moment, und das hat auch die Leseprobe vermittelt, vermutet man hinter Headhunter einen Wirtschaftsthriller. Jedem den dieser Thriller nur aufgrund dieser Tatsache interessiert, sei gesagt, dass es keiner ist. Roger Brown ist zwar Headhunter aber das ist mit einer der einzigen Punkte an denen das Buch das Wirtschaftsleben tangiert. Okay ganz am Schluss bei Aufklärung der Geschichte erneut, aber von einem Wirtschaftsthriller im klassischen Sinne kann man nicht reden.
Abgesehen davon ist das Buch klasse geschrieben. Nesbo erzählte aus der Ich-Perspektive, sodass man ein gutes Gefühl für Roger Brown bekommt und genug Raum für Vermutungen bei allen anderen Personen bleibt.
Roger macht im Laufe des Buches eine Wandlung durch. Vom intelligenten, berechnenden Headhunter, über den gehetzten Dieb, dessen Leben den Bach hinunter zu gehen scheint bis hin zum kaltblütigen und scharfsinnigen Rächer.
Ein sehr gutes Buch, dass man nach dem etwas langweiligen aber notwendigen Anfang einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Der Schluss ist dann so überraschend, dass ich verblüfft mehrmals zurückblättern und alte Passagen erneut lesen musste, um dieses „AHA“-Erlebnis zu haben. Ein wirklich geschickt ausgeklügelter Thriller mit vielen Wendungen, viel Spannung und einem gänzlich unerwarteten Ende.
Einen negativen Punkt möchte ich aber hier noch ansprechen:
Ich hasse es, wenn sich bei einem Buch beim lesen die Seiten lösen. Es stört mich schon, wenn es sich dabei um ein einziges Blatt handelt. Bei diesem Buch allerdings lösten sich fast die kompletten letzten 30 Seiten. Das finde ich sehr ärgerlich und damit hier eine böse Rüge an die Druckerei oder wer auch immer dafür verantwortlich sein sollte!